Domaine du Bouchot
Nach seiner Ausbildung ist Antoine in die USA gegangen, um bei verschiedenen Wein-Importeuren die Besonderheiten des Three-tier-Systems kennenzulernen. Danach ging es nach Argentinien, um ein Jahr mit Michel Rolland, vor allem aber seiner rechten Hand, dem Südafrikaner Thierry Haberer auf dem Weingut Clos de los Siete zu verbringen. Dieser Kontakt führte ihn nach Südafrika zu keinem Geringeren als Duncan Savage. In Südafrika lernte er dann auch seine heutige Frau Ilse Nel kennen, die ursprünglich den Beruf der Köchin erlernt hatte, jetzt aber mit ihm die Domaine leitet.
Neben Sancerre wirkt Pouilly-Fumé beindruckend konservativ. Während der biologische und biodynamische Anbau in Sancerre schon vor Jahrzehnten Einzug gehalten hat, wurde in Pouilly die erste Domaine erst 2009 zertifiziert. Es war die Domaine du Bouchot. Mit dem Jahrgang 2019 hat sie – nach einer Übergangsphase – der Winzer Antoine Gouffier von Familienmitgliedern übernommen.
Die Parzellen der Domaine du Bouchot verteilen sich auf gut 15 verschiedene Lagen rund um Pouilly. Man findet sie vor allem auf den Caillottes und Terres Blanches. Die Caillottes bilden eine Schicht unterhalb der Terres blanches. Sie sind geprägt von Calcaire à Astéries aus fossilen Seesternen sowie dem Calcaire de Tonnerre, einem ursprünglich sehr harten Kalk, der zu einem schwammähnlichen porösen Kalk verwittert ist.
Die Terres Blanches setzen sich aus einem verwitterten Saint-Doulchard-Mergel mit hohen Mengen an Exogyra-Virgula-Austern und dünnen Lagen von Glaukonit, also eisenhaltigem Glimmer, zusammen. Auf den Caillottes entstehen eher körperreiche, auf den Terres Blanches eher fruchtigere Weine, was man bei den beiden Terroir-Weinen nachvollziehen kann.
Der MCMLV stammt ebenfalls von den Terres Blanches, aber von alten Reben, die noch mehr Tiefe und Substanz in den Wein bringen. Neben diesen drei Weinen entsteht der bisher einzige Orange-Wein der Appellation bei Antoine und ebenso ein rarer Chasselas aus der AOC Pouilly-sur-Loire.
Die drei Pouilly-Fumé werden jeweils im Edelstahl vergoren und ausgebaut. Antoine vergärt spontan ohne Zusätze. Erst während der Reife und kurz vor der Abfüllung setzt er kleine Schwefelzugaben ein. Ab dem Jahrgang 2020 werden die Weine die Demeter-Zertifizierung tragen.